Miniaturmuseum voll atemberaubender Details
von Sebastian
Bevor Special Effects digital wurden, bestand ein guter Teil der Magie eines guten Filmes darin, dass sich Künstler in detailversessener Kleinstarbeit daran machten, miniaturisierte Welten zu erschaffen, die absolut realistisch aussehen. Diese kleinen Wunderwelten sind aus den meisten Studios mittlerweile verschwunden – im Musée Miniature & Cinéma in Lyon, Frankreich, kann man 100 von ihnen bestaunen. Neben kompletten Filmsets zeigt das Miniaturmuseum mehr als 300 verkleinerte Movie Props, jedes davon einzigartig in seiner Detailliebe und seinem Realismus.
Was auffällt: Es muss viel Zeit und Liebe in die Texturen geflossen sein – und darin, die Objekte alt und verwittert aussehen zu lassen – etwa bei der Küche, deren Utensilien kleiner sind als Nähnadeln, komplett mit zerbrochenen Bodenfliesen und fettigen Fenstern. Oder bei dem Modell eines Lagerhauses, dessen Boden von einer dicken Staubschicht bedeckt zu sein scheint. Eine ganz eigene Magie wird durch die Beleuchtung erzeugt – etwa bei dem schummrigen Friseurladen, an dessen Wand Bilder von Elvis prangen, nebst schmutzigen Handtüchern, die überall verstreut herumliegen.
Insgesamt zeigt das Musée Miniature & Cinéma etwa 1.000 Objekte – Kunst und Handwerksarbeiten, Musikinstrumente, Origami, winzige Papierkunst und andere höchst zerbrechlich wirkende Kreationen. In der Cinema Collection kann man hinter die Kulissen der Filmwelt schauen und sehen, mit welchen Tricks Film-Magie entsteht.
Eigentümer und Kurator des Musée Miniature & Cinéma ist Dan Ohlmann – selbst ein gefeierter Miniaturkünstler und verantwortlich für viele der Filmsets, die im Museum zu sehen sind. Im Backstage-Bereich kann man ihm und seinen Kollegen bei der Arbeit zusehen und bestaunen, wie miniaturisierte Auftragsarbeiten entstehen und wertvolle Artefakte aus bekannten Filmen wiederhergestellt werden.
Gefunden bei Weburbanist
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