Ein Bild und seine Photoshop-Variationen aus 25 Ländern
von Sebastian
„Make me look beautiful.” Mach‘ mich schön. Das war die Aufgabe, die Esther Honig 40 verschiedenen Grafik-Künstlern stellte. In 25 verschiedenen Ländern. Esther Honig arbeitet als „Human Interest Reporter“ und startete zu Forschungszwecken ein spannendes Projekt. Ihr Ziel war es herauszufinden, welchen Einfluss kulturelle Werte auf unser Empfinden von Schönheit besitzen. Und die Ergebnisse könnten nicht verblüffender sein!
Marokko
Honig fand heraus, dass Menschen in jedem Land ganz eigene Vorstellungen von Schönheit in ihre Arbeit einbrachten. Und sie war überrascht, wie stark die kulturellen Werte eines Landes dieses ästhetische Empfinden beeinflussen. Geradezu „schockiert“ war sie zunächst von einer Überarbeitung, die sie aus Marokko erhielt. Gegenüber der Huffington Post sagte sie: „(Das) zeigte ganz definitiv meinen eigenen Mangel an kulturellem Bewusstsein. Natürlich scheint es naheliegend, dass jemand aus einem Land, in dem der Islam die stärkste Religion ist, meinem Bild ein Hijab hinzufügen würde. Das entspricht ihren eigenen kulturellen Gewohnheiten. Meinem Projekt verlieh es aber eine ganz neue Ebene – es geht nicht auch um die Einflüsse von Religion und Sitte, nicht nur der Ästhetik.“
Die so unterschiedlichen Bearbeitungen ihres eigenen Bildes hatte einen tiefen Einfluss auf die Art, in der Honig sich selbst wahrnahm. „Ich habe diese Chance ganz bewusst genutzt und war erfreut über die Ergebnisse. Dennoch zeigte es mir auch einige Dinge, auf die ich vorher nie geachtet hatte. Etwa die ungleichmäßige Tönung meiner Haut, die fast jeder Bearbeiter korrigiert hat,“ sagte Honig. „Einige der Überarbeitungen waren auf den ersten Blick fast zum Schreien.“
Honig will keine „Moral aus der Geschichte“ ziehen. Zwar mag man im Vorher-Nachher-Vergleich durchaus Trends erkennen, die den kulturellen Hintergrund jedes Künstlers verraten, aber die unterliegen zu einem guten Teil unserer eigenen Interpretation, wie sie betont. Dennoch zeigt das Projekt, dass es keine einheitliche Norm für Schönheit gibt. Auf ihrer Website schreibt Honig: „Photoshop erlaubt es uns, unserem Ideal von Schönheit nahe zu kommen, doch wenn wir diese Ideale auf einer globalen Ebene vergleichen, zeigt sich, dass es trügerisch ist zu glauben, wir könnten sie tatsächlich erreichen.“
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Gefunden bei: Huffington Post
Bilder: Esther Honig
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